Vorüberlegungen zur Bodenplatte

von | Okt 22, 2014 | 0 Kommentare

Jedes Haus braucht eine Gründung, doch nicht jedes Haus braucht eine Bodenplatte. Aufgrund der Tatsache, dass unser Grundstück in einem sogenannten „Wasserschutzgebiet“ liegt, wäre der Bau eines Kellers mit einigen zusätzlichen Vorschriften verbunden gewesen (weiße Wanne etc.), sodass wir uns schlussendlich dagegen entschieden haben. Unser Haus wird auf einer Bodenplatte stehen, die an den statisch mehr belasteten Stellen Streifenfundamente mit einer Tiefe von 80 cm (frostfrei) besitzt. Aufgrund der Tatsache, dass der Untergrund bei uns sandig ist, kann aber von Pfahlgründungen oder ähnlichem abgesehen werden.

Neu für uns war, dass man die Art der Bodenplatte, wie wir sie uns wünschen, eigentlich Streifenfundament nennt. Denn auch über einem Streifenfundament wird in den meisten Fällen noch eine Platte aus Beton gegossen. Diese ist dann aber nicht so dick wie bei einem Plattenfundament und weniger oder gar nicht bewehrt. In diesem Fall dient die Platte hauptsächlich der Abgrenzung des Gebäudes vom Erdreich. Ist der Boden des Grundstücks fest und bindig, reichen Streifenfundamente unter den tragenden Wänden und darauf eine 10 bis 15 cm dicke Betonplatte. Der Fachmann spricht nur von einer Bodenplatte, wenn diese Platte tragende Aufgaben übernimmt, das heißt, wenn die Auflasten gleichmäßig über die gesamte Platte verteilt werden. In diesem Fall wird auch von einem Plattenfundament gesprochen. Diese Art der Bodenplatte wird angeordnet, wenn der Baugrund eher sandig ist und weniger fest. Soweit wir das einschätzen können, ist der sandige Boden bei uns gut verdichtbar, sodass ein Streifenfundament umgesetzt werden kann.

Interessant fanden wir auch, dass eine Fundamentplatte zumeist günstiger ist als eine dichte Folge von Fundamentstreifen in unterschiedlichen Höhen. Hier gilt aber auch wie immer: Zeit ist Geld. Die Zeit für das Ausschachten der Fundamentstreifen ist zumeist teurer als der zusätzliche Beton und die zusätzlichen Stahleinlagen für ein Plattenfundament. Was uns ein wenig nachdenklich gemacht hat, war die Aussage, dass eine Fundamentplatte am ehesten verhindert, dass sich das Haus ungleichmäßig setzt und die Wände dadurch Risse bekommen. Es wird aber auch geschrieben, dass insbesondere bei Fertighausbauten statt einer durchgehend 20 cm dicken Fundamentplatte ein Streifenfundament infrage kommt. Dieser Frage werden wir noch einmal nachgehen.

Festzulegen, wie dick eine Bodenplatte sein muss, welche Stahleinlagen hinein müssen und an welchen Stellen Streifenfundamente von Nöten sind, ist die Aufgabe des Statikers. Auch die Frage, ob das Fundament frostfrei gegründet werden muss bzw. wie die Mindesttiefe ist, muss von ihm bestimmt werden. In unseren Breitengraden reicht da wohl zumeist eine Tiefe von 80 cm aus. Diese Streifenfundamente, die in den frostfreien Untergrund einbinden, werden von Fachleuten auch als Frostschürzen bezeichnet.

Die Statik unseres Hauses wird von unserer Hausbaufirma Suckfüll erstellt. Wir hatten bereits im August eine solche Statik eingefordert. Der Vertriebsmitarbeiter konnte uns auch zusichern, dass wir diese bekommen. Wir wollten Anfang August bereits Angebote einholen, wofür diese Statik von Nöten gewesen wäre. Nach 6 Wochen haben wir dann aber erfahren, dass eine Statik erst nach der Bemusterung ausgefertigt wird und danach auch nochmal 4 – 6 Wochen benötigt. An diesem Punkt führten wir uns schon ein wenig an der Nase herumgeführt. Diese Information hätte man uns auch Anfang August geben können. Unsere Entscheidung haben wir aber beibehalten: wir werden die Bodenplatte nicht bei der Firma Suckfüll in Auftrag geben, sondern haben uns für einen lokalen Bodenplattenbauer entschieden.

Beginn der Arbeiten für die Bodenplatte soll nach jetziger Planung ab dem 17. November 2014 sein. Nach Schilderungen anderer Bauherren werden wir auf Einhaltung der Lieferung der Statik besonders achten müssen, da die Firma Sückfüll dabei Lieferschwierigkeiten zu haben scheint, wodurch sich die Legung der Bodenplatte verschoben haben soll.

Update 30.10.2014: Von unserem Bodenplattenbauer haben wir erfahren, dass wir zur Vorbereitung für seine Arbeiten das Grundstück nochmal vermessen bzw. das Haus auf dem Grundstück einmessen lassen müssen. Dies darf nur von einer Fachfirma ausgeführt werden. Wir haben uns diesbezüglich an die Firma Patzelt aus Norderstedt gewandt, die bereits die Grundstücksteilungen im Baugebiet durchgeführt hat und dementsprechend mit den Grundstücken vertraut ist. Zur Vereinfachung der Kommunikation und dessen, was benötigt wird, sprechen diese sich gleich mit unserem Bodenplattenbauer ab.

Update 07.11.2014: Heute hat unser Statiker mitgeteilt, dass die Statik für unser Haus fertiggestellt ist und uns zugesandt wird. Wir hoffen, dass wir den Zeitplan einhalten können und mit den Bodenplatten-Arbeiten spätestens ab dem 17. November beginnen können

Folgeartikel: Erdarbeiten für die Bodenplatte

Bild: Rainer Sturm  / pixelio.de

Die drei W’s: wer, was und warum

Hallo, hier findest Du das Bautagebuch von Carina & Jonas. Wir haben lange überlegt, ob wir die Zeit neben dem Bau aufwenden wollen und ein Bautagebuch schreiben. Wir haben uns dafür entschieden, da es bisher kaum Informationen von Bauherren zu den Häusern von Suckfüll – Unser Energiesparhaus gibt. Die Beiträge spiegeln unsere persönliche Wahrnehmung des Baus wieder. Wir hoffen, dass wir damit dem Einen oder Anderen bei seinen Entscheidungen beim Bau helfen können und wünschen viel Spaß beim Stöbern.

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