Überlegungen zur Terrassenüberdachung

von | Aug 20, 2018 | 15 Kommentare

B ereits im Bau hatten wir uns Gedanken über Terrassenüberdachungen gemacht. Für alle Eventualitäten wurde bereits ein 5-adriges Kabel in die Wand zur Terrasse gelegt. Damit könnten wir eine Markise steuern oder eine zusätzliche Beleuchtung z.B. in einer Terrassenüberdachung realisieren.

Das aktuelle Wetter und die hohen Temperaturen lassen einen schnell wieder viele Möglichkeiten der Überdachung, aber vor allem der Beschattung evaluieren. Unsere Terrasse ist über die Süd-West-Ecke unseres Hauses verteilt, wobei wir den westlichen Bereich ausschließlich für die Sitzgelegenheiten nutzen. Spätestens zur Mittagszeit haben wir jedoch auch im Westen Sonne pur mit dem Nebeneffekt, dass sich die Steine aufheizen. Insbesondere die Granitfensterbänke werden dabei so heiß, dass man darauf ein Steak braten könnte. Mit einem Kind war die Terrasse für uns in den letzten Wochen tagsüber daher nicht nutzbar, sodass wir für den nächsten Sommer eine Lösung benötigen.

 

Mögliche Variante 1:

Als erstes kam uns eine klassische Terrassenüberdachung in den Sinn. Dabei hat man die Wahl zwischen einer Holz- und einer Aluminiumausführung. Aus Pflegegesichtungspunkten und in Bezug auf die Langlebigkeit haben wir uns hier schnell für eine pulverbeschichtete Aluminiumkonstruktion und gegen eine Holzausführung entschieden. Die zweite Frage ist, wie soll die Überdachung eingedeckt sein? Die gängigen Modelle haben hier entweder Sicherheitsglas oder Doppelstegplatten. Auch hier haben wir uns schnell für das Sicherheitsglas entschieden. Regen und Hagel sind darauf nicht so laut und bei Doppelstegplatten kann man mit der Zeit beobachten, dass die milchig werden und nicht mehr so ansehnlich aussehen.

Nach kurzer Recherche im Internet und unserer Maßvorgabe von 5,50 x 3,50m sind wir bei toom.de fündig geworden. Für knapp 5.000 Euro gibt es dort die Terrassenüberdachung Modena aus beschichtetem Aluminium und mit 1cm dickem Sicherheitsglas. Und der Knaller ist: das Dach benötigt bei der Spannweite nur zwei Pfosten. Online zu finden war die Überdachung nur in der Farbe weiß, unsere bevorzugte Farbe wäre jedoch anthrazit. Da die Überdachung sowieso im Markt bestellt werden müsste, können wir hier sicherlich auch nach anderen Farbvarianten fragen.

Optimal bei dem Dach ist auch, dass zur Aufbauanleitung auch gleich eine Statik beigelegt wird. Denn Terrassenüberdachungen, die über 3m vom Haus hinaus gehen, sind bauantragspflichtig. Zudem zählt die Überdachung als Anbau zum Haus, womit Abstandsflächen zum Nachbarn natürlich einzuhalten sind. Einen kleinen Haken hat die Überdachung jedoch, sie ist nur eine Überdachung und hat keine integrierte Beschattung. Dies könnte man dann aber sicher z.B. mit einem Sonnensegel lösen, welches unter dem Sicherheitsglas befestigt wird. Wenn dieses in hellen Farben (vielleicht beige) gehalten ist, sollte das trotz Beschattung schön hell unter darunter bleiben.

 

Mögliche Variante 2:

In unseren Überlegungen hat die Beschattung folgend eine höhere Gewichtung bekommen. Eine kostengünstige Möglichkeit ist dafür ein Sonnensegel. Einstiegsmodelle wie das Sonnensegel Adria bei toom.de sind für schmale 90 Euro zu haben. Dazu muss mann folgend nur zwei Haken am Haus sowie zwei Stützen am Ende der Terrasse aufstellen und das Segel dazwischen spannen. Für 400 Euro sollte man bei dieser Variante einen vernünftigen Sonnenschutz erhalten.

Bei uns fegt der Wind gerne mal ordentlich durch die Straße. Einen Schirm hat es bereits erledigt, sodass ein Sonnensegel bei uns schon ein wenig mehr aushalten müsste. Zudem kam uns bei den Überlegungen in den Sinn, dass wir doch das Sonnensegel ein wenig mehr in den Süden vor das Haus ziehen könnten, damit eine möglichst große Fläche beschattet würde. Damit wäre das Sonnensegel aber nicht mehr quadratisch, sondern wie ein Trapez geschnitten und kein Fall mehr für den (günstigen) Standard, sondern ein Fall für eine Anfertigung auf Maß.

In diesem Bereich tummeln sich viele spezialisierte Anbieter. Nach dem Vergleich der Anbieter sind wie bei Hofsaess Online hängen geblieben. Für unsere Anwendung passte das dort angebotene Sonnensegel in Trapezform mit zwei rechten Winkeln. Toll bei dieser Variante ist, dass wir alle Maße dort auf den Zentimeter genau angeben und bestellen können. Zudem gibt es noch eine große Auswahl an Stoffen und Farben. Für den verwöhnten Perfektionisten ein Paradies. Mit ein paar Klicks hatten wir auch hier den für uns richtigen Stoff identifiziert und eine hübsche Farbe gewählt. Zu unserer Überraschung hätte unser Wunschsegel ganze 34 Quadratmeter Segelstoff. Das Segel hätte ein Drahtseil in der Kante eingenäht, wodurch man den Stoff auch über lange Zeit hervorragend spannen könnte und selbst stärkere Winde dem Segel nichts anhaben könnten.

Wie bereits in der oberen kostengünstigen Sonnensegelvariante würden wir auch hier wieder zwei Haken an der Hauswand und zwei Stützen zum Aufspannen des Sonnensegels benötigen. Ingesamt kämen wir mit der maßgeschneiderten Variante wohl auch etwa 3.000 Euro. Ein Sonnensegel soll dabei eine Lebensdauer von 5-8 Jahren haben.

 

Mögliche Variante 3:

Bei einem befreundeten Pärchen hatten wir vor einiger Zeit im Hauskatalog von Schwabenhaus eine ganz coole Variante gesehen, welche direkt unser Interesse geweckt hatte. Das Haus Solitaire-E-125 E4 sieht von der Gestaltung her unserem Haus sehr ähnlich, hat aber einen schicken Überbau über der Terrasse.

Die Umsetzung müssten wir komplett in Eigenleistung erstellen. Durch unsere Erfahrungen, welche wir bei der Müllüberdachung gesammelt haben, sollte dies aber keine allzu große Herausforderung mehr darstellen. Die Idee ist, Leimbinder mit einer Dicke von 12x24cm zu nehmen, welche von außen „verputzt“ werden. Der lange Balken im Süden wäre 7m lang und damit in etwa so lang wie der bereits bei der Müllüberdachung verbaute Leimbinder. Für die Stützen würden wir einen 12x12cm Leimbinder wählen.

Über einen Freund haben wir erfahren, dass man sich bei Steda Online Sicherheitsglas auf Maß inkl. allem Zubehör bestellen kann. Damit könnten wir in den „Rahmen“ aus verputzten Leimbindern ein Glasdach integrieren, um auch weiterhin viel Licht in unserem Wohnbereich zu haben. Ebenfalls bei Steda kann man sich eine passende Oberglas- oder Unterglasmarkise konfigurieren und bestellen. Der Clou bei der Bauform der Terrassenüberdachung wäre, dass die Markise von außen gar nicht sichtbar wäre, da sie hinter dem verputzten Leimbinder „verschwinden“ würde.

 

Wir werden die nächsten Wochen also dafür nutzen, alle Möglichkeiten noch einmal durchzuspielen und uns dann für die für uns beste Variante entscheiden.