Überlegungen zur Terrassenüberdachung
Das aktuelle Wetter und die hohen Temperaturen lassen einen schnell wieder viele Möglichkeiten der Überdachung, aber vor allem der Beschattung evaluieren. Unsere Terrasse ist über die Süd-West-Ecke unseres Hauses verteilt, wobei wir den westlichen Bereich ausschließlich für die Sitzgelegenheiten nutzen. Spätestens zur Mittagszeit haben wir jedoch auch im Westen Sonne pur mit dem Nebeneffekt, dass sich die Steine aufheizen. Insbesondere die Granitfensterbänke werden dabei so heiß, dass man darauf ein Steak braten könnte. Mit einem Kind war die Terrasse für uns in den letzten Wochen tagsüber daher nicht nutzbar, sodass wir für den nächsten Sommer eine Lösung benötigen.
Mögliche Variante 1:
Als erstes kam uns eine klassische Terrassenüberdachung in den Sinn. Dabei hat man die Wahl zwischen einer Holz- und einer Aluminiumausführung. Aus Pflegegesichtungspunkten und in Bezug auf die Langlebigkeit haben wir uns hier schnell für eine pulverbeschichtete Aluminiumkonstruktion und gegen eine Holzausführung entschieden. Die zweite Frage ist, wie soll die Überdachung eingedeckt sein? Die gängigen Modelle haben hier entweder Sicherheitsglas oder Doppelstegplatten. Auch hier haben wir uns schnell für das Sicherheitsglas entschieden. Regen und Hagel sind darauf nicht so laut und bei Doppelstegplatten kann man mit der Zeit beobachten, dass die milchig werden und nicht mehr so ansehnlich aussehen.
Nach kurzer Recherche im Internet und unserer Maßvorgabe von 5,50 x 3,50m sind wir bei toom.de fündig geworden. Für knapp 5.000 Euro gibt es dort die Terrassenüberdachung Modena aus beschichtetem Aluminium und mit 1cm dickem Sicherheitsglas. Und der Knaller ist: das Dach benötigt bei der Spannweite nur zwei Pfosten. Online zu finden war die Überdachung nur in der Farbe weiß, unsere bevorzugte Farbe wäre jedoch anthrazit. Da die Überdachung sowieso im Markt bestellt werden müsste, können wir hier sicherlich auch nach anderen Farbvarianten fragen.
Optimal bei dem Dach ist auch, dass zur Aufbauanleitung auch gleich eine Statik beigelegt wird. Denn Terrassenüberdachungen, die über 3m vom Haus hinaus gehen, sind bauantragspflichtig. Zudem zählt die Überdachung als Anbau zum Haus, womit Abstandsflächen zum Nachbarn natürlich einzuhalten sind. Einen kleinen Haken hat die Überdachung jedoch, sie ist nur eine Überdachung und hat keine integrierte Beschattung. Dies könnte man dann aber sicher z.B. mit einem Sonnensegel lösen, welches unter dem Sicherheitsglas befestigt wird. Wenn dieses in hellen Farben (vielleicht beige) gehalten ist, sollte das trotz Beschattung schön hell unter darunter bleiben.
Mögliche Variante 2:
In unseren Überlegungen hat die Beschattung folgend eine höhere Gewichtung bekommen. Eine kostengünstige Möglichkeit ist dafür ein Sonnensegel. Einstiegsmodelle wie das Sonnensegel Adria bei toom.de sind für schmale 90 Euro zu haben. Dazu muss mann folgend nur zwei Haken am Haus sowie zwei Stützen am Ende der Terrasse aufstellen und das Segel dazwischen spannen. Für 400 Euro sollte man bei dieser Variante einen vernünftigen Sonnenschutz erhalten.
Bei uns fegt der Wind gerne mal ordentlich durch die Straße. Einen Schirm hat es bereits erledigt, sodass ein Sonnensegel bei uns schon ein wenig mehr aushalten müsste. Zudem kam uns bei den Überlegungen in den Sinn, dass wir doch das Sonnensegel ein wenig mehr in den Süden vor das Haus ziehen könnten, damit eine möglichst große Fläche beschattet würde. Damit wäre das Sonnensegel aber nicht mehr quadratisch, sondern wie ein Trapez geschnitten und kein Fall mehr für den (günstigen) Standard, sondern ein Fall für eine Anfertigung auf Maß.
In diesem Bereich tummeln sich viele spezialisierte Anbieter. Nach dem Vergleich der Anbieter sind wie bei Hofsaess Online hängen geblieben. Für unsere Anwendung passte das dort angebotene Sonnensegel in Trapezform mit zwei rechten Winkeln. Toll bei dieser Variante ist, dass wir alle Maße dort auf den Zentimeter genau angeben und bestellen können. Zudem gibt es noch eine große Auswahl an Stoffen und Farben. Für den verwöhnten Perfektionisten ein Paradies. Mit ein paar Klicks hatten wir auch hier den für uns richtigen Stoff identifiziert und eine hübsche Farbe gewählt. Zu unserer Überraschung hätte unser Wunschsegel ganze 34 Quadratmeter Segelstoff. Das Segel hätte ein Drahtseil in der Kante eingenäht, wodurch man den Stoff auch über lange Zeit hervorragend spannen könnte und selbst stärkere Winde dem Segel nichts anhaben könnten.
Wie bereits in der oberen kostengünstigen Sonnensegelvariante würden wir auch hier wieder zwei Haken an der Hauswand und zwei Stützen zum Aufspannen des Sonnensegels benötigen. Ingesamt kämen wir mit der maßgeschneiderten Variante wohl auch etwa 3.000 Euro. Ein Sonnensegel soll dabei eine Lebensdauer von 5-8 Jahren haben.
Mögliche Variante 3:
Bei einem befreundeten Pärchen hatten wir vor einiger Zeit im Hauskatalog von Schwabenhaus eine ganz coole Variante gesehen, welche direkt unser Interesse geweckt hatte. Das Haus Solitaire-E-125 E4 sieht von der Gestaltung her unserem Haus sehr ähnlich, hat aber einen schicken Überbau über der Terrasse.
Die Umsetzung müssten wir komplett in Eigenleistung erstellen. Durch unsere Erfahrungen, welche wir bei der Müllüberdachung gesammelt haben, sollte dies aber keine allzu große Herausforderung mehr darstellen. Die Idee ist, Leimbinder mit einer Dicke von 12x24cm zu nehmen, welche von außen „verputzt“ werden. Der lange Balken im Süden wäre 7m lang und damit in etwa so lang wie der bereits bei der Müllüberdachung verbaute Leimbinder. Für die Stützen würden wir einen 12x12cm Leimbinder wählen.
Über einen Freund haben wir erfahren, dass man sich bei Steda Online Sicherheitsglas auf Maß inkl. allem Zubehör bestellen kann. Damit könnten wir in den „Rahmen“ aus verputzten Leimbindern ein Glasdach integrieren, um auch weiterhin viel Licht in unserem Wohnbereich zu haben. Ebenfalls bei Steda kann man sich eine passende Oberglas- oder Unterglasmarkise konfigurieren und bestellen. Der Clou bei der Bauform der Terrassenüberdachung wäre, dass die Markise von außen gar nicht sichtbar wäre, da sie hinter dem verputzten Leimbinder „verschwinden“ würde.
Wir werden die nächsten Wochen also dafür nutzen, alle Möglichkeiten noch einmal durchzuspielen und uns dann für die für uns beste Variante entscheiden.
Moin Jonas,
um euch die Entscheidung noch etwas zu leichter zu machen, habt ihr euch schon Solar-Terrassenüberdachungen angeschaut? 😉
Wir haben inzwischen in der dritten Saison ein Sonnensegel und sind immer noch sehr zufrieden! Es hängt einfach von Mai bis Oktober draußen und hat allen Stürmen stand gehalten (ist allerdings auch keine 34m^2 groß…).
Hallo Robert,
wir sind beim Sonnensegel noch hin und hergerissen. Was habt ihr denn für eine Farbe und was für einen Stoff bei dem Segel gewählt? Wie und wie oft reinigt ihr denn das Segel?
Hallo Jonas,
wir haben jetzt bei unserem Haus zwar kein Sonnensegel sondern Markise+Ampelschirm, hatten aber vorher fast 10 Jahre ein Sonnensegel im Einsatz.
Wichtig ist natürlich dass es wirklich gut befestigt ist. Mit passend geplantem Gefälle ist das wirklich sehr angenehm auch wenn es mal regnet. Wir hatten ein Beiges Segel aus Wasserdichtem Material. Leider weiß ich nicht mehr welcher Hersteller es war. Es liegt aber noch im Gartenhaus, wenn der Name da drauf steht schicke ich euch den noch.
Gereinigt haben wir es ca. alle 2 Jahre aber auch nur ganz einfach mit Wasser und Seife. Hat absolut gereicht.
Leider waren unsere damaligen Nachbarn so freundlich das Segel als Aschenbecher zu nutzen, daher mussten wir das 1. nach 4 Jahren entsorgen. In dem Zuge haben wir dann auch mal die Waschmaschine ausprobiert, Segel war wieder Top sauber nur ob es danach noch wirklich Wasserdicht war, wage ich zu bezweifeln.
Das 2. liegt wie gesagt noch in Top-Zustand im Gartenhaus. Wir wollten aber keine Pfösten in den Boden machen (da steht blöderweise auch unser Pool im Weg), daher haben wir uns diesmal dagegen entschieden.
Sicher keine schlechte Wahl 😉
Hallo,
wir haben AUSTROSAIL PES Stoff in „Sunset Orange“ (von solona). Wir hatten erst Richtung blau oder grün tendiert, hatten aber Bedenken wegen des Lichts darunter (kalt und Personen sehen krank aus) und das orange ist jetzt sehr gemütlich. Oben ist auch der Link zu unserem Blogeintrag.
Persönlich finde ich Varianten eins oder drei am überzeugendsten. Ein lichtdurchlässiges und gleichzeitig wetterfestes Dach ist meiner Ansicht nach einem reinen Sonnensegel vorzuziehen. Auch benötigt ein Sonnensegel vsl. deutlich mehr Wartung. Am elegantesten fand ich die Lösung eine Überdachung aus Glas zu wählen und dann Halterungen für ein Sonnensegel darunter zu befestigen. So wäre das Segel Regel oder Schnee auch nicht ausgesetzt!
Da wir gerade erst beim Hausbau sind und noch nicht am um- oder ausbauen. Unser Budget ist daher recht eingeschränkt, was die Variante Nummer 2 für unsere Zwecke recht interessant macht! Wenn man das Segel nun auch z.B. im Winter abmontieren könnte, wäre es bestimmt eine Möglichkeit für lange Zeit einen guten Sonnenschutz zu haben. Die Lebensdauer von 5-8 Jahren würde sich bei Winterpausen ja auch noch verlängern.
Danke für diesen interessanten Artikel zum Thema Terrassenüberdachung. Wir überlegen nämlich gerade, welche Lösung die beste für unser Ferienhaus ist. Hier sollte sie ja besonders robust und pflegeleicht sein. Markisen scheinen da ja eine sehr gut geeignet zu sein.
Moin Carina, moin Jonas,
super – mittlerweile geht es ja bei auch mit dem Aufbau ja schon los 🙂 Wir haben uns auch informiert und planen ein Terrassenvordach, statt wie bei euch einen Kaltwintergarten.
http://baublog.gaertner.me/suckfuell/2018/11/26/der-sommer-kommt-beschattung/
Viele Grüße
Julian
Wir sind auch am Überlegen was für eine Terrassenüberdachung wir für unsere Terrasse haben wollen. Eine aus Holz wäre mein Favorit aber mein Mann findet die vorgeschlagenen Idee mit den Sonnensegel toll da diese nur Temporär sind. Ich finde Holz in meinem Garten einfach etwas angenehmer als zwei große Metallstäbe.
Vielen Dank für die Überlegungen zur Terrassenüberdachung. Für unsere Terrasse sind wir ebenfalls auf der Suche nach einer Alternative zur Markise, da es bei uns etwas windig werden kann. Mir gefällt die Variante 3 sehr. Einen Glasdach zu integrieren klingt überaus spannend.
Es ist wirklich toll so eine Markise zu haben. Gerade wenn die Temperaturen so hoch sind ist es wirklich ein Luxus. Ich möchte meine nicht mehr missen wollen.
Wie Sie bereits sagen, wird man im Internet schnell zu Überdachungen fündig. Wir erwägen ebenfalls auf Sicherheitsglas zu setzen. Mich würde ferner interessieren, inwiefern der Wärmeschutz durch eine solche Verglasung garantiert ist. Vielen Dank fürs Teilen!
Hallo ihr beiden,
wir hatten letztes Jahr auch die Überlegung zwischen einem Sonnensegel und einem Vordach und haben uns letztlich für eines aus Glas entschieden. Das ist durch das Sicherheitsglas zum einen recht robust und sieht um einiges edler aus als nur so ein Segel.
Wir wollen auch unseren Garten umgestalten und die Terrasse überdachen. Mir war allerdings nicht klar, dass es so viele verschiedene Varianten an Terrassendächern gibt. Ich hoffe, wir können eine stabile Variante für unseren Garten finden.