KW 25 – Blower-Door-Test, Plissees

von | Jun 21, 2015 | 0 Kommentare

Blower-Door-Test

Der Name BlowerDoor ist ein Markenname und wird generell als Synonym für Luftdichtheitsmessungen verwendet. Dabei gibt es zwei Prüfverfahren: Verfahren A = Prüfung des Gebäudes im Nutzungszustand und Verfahren B = Prüfung der Gebäudehülle. Mit der Einführung der EnEV 2014 wurde das Prüfverfahren B zum anzuwendenden Verfahren erklärt. Der Unterschied zwischen Verfahren A und B liegt in der unterschiedlichen Gebäudevorbereitung. Mit der Blower-Door Messung wird die Luftdurchlässigkeit mengenmäßig bestimmt und die sogenannte Luftwechselrate pro Stunde ermittelt. Bei einer Druckdifferenz zwischen innen und außen von 50 Pa wird hierbei der Volumenstrom, bezogen auf das beheizte Raumvolumen, gemessen. Nach DIN EN 13829 ist der Blower-Door-Test für KfW-Effizienzhäuser wie unserem das vorgeschriebene Verfahren zur Messung der Luftdichtheit und ein Wert zwischen 0,6 und 1,5 zu erreichen. Das bedeutet, dass die Raumluft zwischen 0,6 und 1,5 mal pro Stunde ausgetauscht wird.

Exkurs: Diffusionsoffene Wände

Baustoffe oder Bauteile, die Dampfdruck wenig Widerstand entgegensetzen, nennt man diffusionsoffen. Vorteile von wasserdampf-durchlässiger Wände, Decken und Dächer: Ist es feucht im Raum, speichern sie Wassermoleküle in der Oberfläche. Im Gegenzug gibt sie Feuchtigkeit an die Raumluft ab, wenn diese zu trocken ist. Der Puffer arbeitet langsam, innerhalb von Stunden oder gar Tagen, und nur etwa 2 Prozent der Raumfeuchtigkeit quert das Bauteil tatsächlich. [Quelle]

Es ist nachzulesen, dass eine gewisse Luftdichtheit der Gebäudehülle empfohlen wird, da dadurch die Bausubstanz geschützt wird und die Lebensdauer von Fertighäusern dauerhaft erhalten bleiben kann. Das früher häufig zitierte „atmende Haus“ sei ein Irrglaube. Durch Leckagen in der Luftdichtheitsschicht eines Gebäudes könne feuchte Raumluft in die Baukonstruktion eindringen und diese im Bereich der Taupunktebene befeuchten. Die Folge seien Schimmel- und Schwammbildung in der Konstruktion sowie Insektenbefall an Holzbauteilen. Es wird empfohlen, die Variante B während der Bauphase durchzuführen, um eventuelle Leckagen noch im Baufortschritt umgehend beheben zu können. Diese Ausführung wurde auf unsere Nachfrage im Februar von Suckfüll abgelehnt und darauf verwiesen, dass dies am Ende durchgeführt wird. Bei Passivhäusern, wie bei Christina und Claus, wurden jedoch beide Varianten angewendet.

Am Montag ist ein Mitarbeiter von Kaltluftsee.de bei uns gewesen und hat für Suckfüll den Blower-Door-Test durchgeführt. Nachdem er das Prüfgerät in die Haustüre eingebaut hatte, sind wir durchs Haus gegangen und haben alle Fenster und sonstige Öffnungen geschlossen. In den Badezimmern wurden die noch offenen Abwasserrohre temporär mit Klebeband, die Öffnungen der Belüftungsanlage mit Gummiblasen verschlossen. Nachdem „alles dicht“ war, wurden einige Daten zum Haus in das Prüfprogramm eingetragen und der Test gestartet. Zuerst wurde im Haus ein konstanter Unterdruck von 50 Pa aufgebaut, woraufhin sofort der n50 – Wert (Luftwechselrate), der Volumenstrom, der Gebläsedruck, der Gebäudedruck, sowie die nat. Druckdifferenz abgelesen werden konnte. Da der Wert des Prüfgerätes zufriedenstellend war, wurde auf die Suche nach Leckagen verzichtet. Folgend wurde eine Über- und eine Unterdruckmessung durchgeführt, bei welcher jeweils zehn Messpunkte bei 60 Pa, 55 Pa, 50 Pa, 45 Pa, 40 Pa, 35 Pa, 30 Pa, 25 Pa, 20 Pa und 10 Pa gesetzt wurden. Aus den Ergebnissen konnten folgend die n-50, w-50 und q-50 Werte, der Leckagestrom (V50) und die Äquivalenten Leckageflächen bei 4 und 10 Pa ermittelt werden.

Das Ergebnis bei uns ist zufriedenstellend gewesen. Laut dem Prüfer liegen wir mit einem Wert von 0,9 weit unter den gesetzlich maximal erlaubten 1,5. Das Ergebnis kann sich aber durch externe Größen, die wohl im Nachgang Berücksichtigung finden, noch um 0,1 nach oben oder unten verändern.

 

Plissees

Eigentlich wollten wir die Plissees bereits letzte Woche anbringen, wurden jedoch vom Material gehindert. Die Ausführung unserer Fenster ist so, dass die Innenkante mit 1,2cm sehr schmal ausfällt. Zudem besaßen wir keinen 1,5mm dicken Bohrer. Bei den Plissees, welche etwa 3cm dick sind, ist bei etwa 1,5cm eine Bohrung zu setzen, an welcher die Halterungen angeschraubt werden. Somit standen wir vor einem Problem. Nach einigem Suchen sind wir auf das System „Stick & Fix Front“ gestoßen, welches ideal zu sein schien, die Herausforderung zu lösen. Positiver Nebeneffekt, das System wird geklebt und nicht gebohrt, somit sind keine Beschädigungen am Fenster vorzunehmen.

Zuerst haben wir das Plissee ins Fenster gehalten und am Rahmen einen Strich gemacht wo es aufhört. Danach wurden an den Plastikelementen jeweils zwei Klebestreifen befestigt und in die mittig liegende Vorrichtung die Halterung des Plissees mit einer Schraube und einer Mutter befestigt. Nachfolgend wurde der Fensterrahmen mit einem alkoholhaltigen Tuch gereinigt und die Stick & Fix Front Elemente an das Fenster angeklebt. Dabei wurde ein Abstand zwischen Fensterrahmen und Schraube von 1,5cm eingehalten. Nach 24 Stunden durften wir die Plissees einhängen.

Die drei W’s: wer, was und warum

Hallo, hier findest Du das Bautagebuch von Carina & Jonas. Wir haben lange überlegt, ob wir die Zeit neben dem Bau aufwenden wollen und ein Bautagebuch schreiben. Wir haben uns dafür entschieden, da es bisher kaum Informationen von Bauherren zu den Häusern von Suckfüll – Unser Energiesparhaus gibt. Die Beiträge spiegeln unsere persönliche Wahrnehmung des Baus wieder. Wir hoffen, dass wir damit dem Einen oder Anderen bei seinen Entscheidungen beim Bau helfen können und wünschen viel Spaß beim Stöbern.

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