Kaltwintergarten & Bewässerungsfeintuning

von | Mai 29, 2019 | 7 Kommentare

Nach dem grandios sonnigen Sommer 2018 haben wir feststellen müssen, dass unser Garten nicht vorbereitet war auf so viel Sonne. Nicht nur, dass unser Rasen an vielen Stellen völlig vertrocknet war, auch konnten wir unsere Terrasse an vielen Tagen nicht nutzen, da sich die Steine sehr stark aufgeheizt hatten. Unser nächstes Projekt für Anfang 2019 war gefunden.  

Wie bereits in einem vorherigen Artikel beleuchtet, haben wir uns ausgiebig mit dem Thema Terrassendach auseinander gesetzt. Besonders wichtig war uns dabei der Schutz vor der Sonne. Nach unzähligen Gesprächen mit unterschiedlichen Anbietern sind wir letztendlich bei einem Kaltwintergarten gelandet. Hierbei handelt es sich um einen unbeheizten, nicht isolierten Wintergarten mit Einfachverglasung. Man könnte auch sagen, es ist ein Terrassendach mit umlaufenden Glasschiebetüren. Dies fanden wir besonders reizvoll, weil wir auf unserer Terrasse häufig mit starkem Wind zu tun haben und somit einen perfekten Windschutz mit dabei hätten. Hinzu kommt, dass man deutlich früher und später im Jahr auf der Terrasse sitzen kann, da durch Sonneneinstrahlung Wärme im Kaltwintergarten gespeichert wird. 

Den besten Eindruck bei Preis-Leistung hatten wir bei Nelson Park. Insbesondere von der persönlichen Beratung und Kompetenz des Verkäufers waren wir im Vergleich zu den Mitbewerbern positiv überrascht.

Da unsere Fensterrahmen am Haus die Farbe RAL 7016 besitzen, haben wir uns auch für den Kaltwintergarten in eben dieser Farbe entschieden. Die Grundkonstruktion haben wir aus Aluminium und pulverbeschichtet gewählt. Bei den Glasscheiben haben wir die Variante mit 10mm dicken Glasscheiben genommen. Eine Herausforderung in der Vorbereitung war, herauszufinden, wo genau unsere Wand genutzt werden darf, um daran den Kaltwintergarten zu befestigen. Da unser Haus in Holzständerbauweise errichtet wurde, ist nicht jede Stelle an den Außenwänden gleich belastbar. Laut der Firma Suckfüll endet bei 291,5 cm ab Unterkante Putz das Erdgeschoss. An dieser Stelle ist ein 6cm dicker Balken oberhalb in der Wand des ersten Obergeschosses sowie unterhalb in Wand des Erdgeschosses verbaut. Innerhalb dieser 12 cm können Schrauben befestigt werden, welche ordentlichen Halt in der Wand finden müssen. 

Bei uns wurde dort die tragende Fette an der Wand verschraubt, an welche folgend die Sparren der Dachkonstruktion eingehangen und geschraubt wurden. Am Ende der Sparren wurde die Statik-Dachrinne auf Drehsteifen in Position gebracht.

Am zweiten Tag wurde das Grundgerüst des Kaltwintergartens nach und nach fertiggestellt. Was uns überraschte, dass die Pfosten, bei uns insgesamt fünf Stück, erst im zweiten Schritt montiert wurden  und ein Betonfundament bekamen, nachdem die restliche Grundkonstruktion des Kaltwintergartens bereits montiert war. Der Vorteil dieser Vorgehensweise soll sein, dass Terrassendach völlig gerade und unabhängig von den Beschaffenheiten am Boden ausgerichtet werden kann. Die Drehsteife sind auch so lange montiert geblieben, bis das Fundament der Stützen ausgehärtet war.

Am dritten Tag wurden als erstes die acht jeweils knapp 100kg schweren Glasscheiben auf dem Dach in Position gebracht. Auch wurde die LED-Beleuchtung getestet. Mit einer Fernbedienung sind wir nun in der Lage, die LED-Beleuchtung zu schalten bzw. zu dimmen. Das Aufstellteam wirkte sehr eingespielt. Jeder wusste, wann er was zu tun hatte. Besonders erfreut waren wir, dass das Aufstellteam z.B. pro aktiv Vorschläge machte, wie das von uns seitlich zum Wintergarten geführte zusätzliche 5-adrige Stromkabel in einem Kabelkanal in RAL 7016 versteckt werden könnte.

Nachdem auch die Scheiben in den Dreieckskeilen eingesetzt waren, wurden die Scheiben auf dem Dach abgedichtet und die Führungsschienen für die Glasschiebetüren montiert. Auf dem Boden mussten dafür in die vorhandenen L-Steine etwas ausgeflext werden. Hier war uns wichtig, dass die Führungsschienen später etwa auf dem Niveau des Pflasters sein sollten. Vor dem Stelltermin des Kaltwintergartens hatten wir bereits angefangen, die Terrasse um zwei Meter Richtung Norden zu erweitern und vier L-Steine neu gesetzt. Wir mussten feststellen, dass wir vom Platz her fast eine Punktlandung mit der Erweiterung gelandet hatten. Zwei Zentimeter war der L-Stein länger als die Führungsschiene. Da wir dem Tipp der Monteure gefolgt sind und ringsum um den Kaltwintergarten ein Kiesbett realisieren wollten, haben wir später noch einen weiteren L-Stein zurecht geflext und positioniert.

Am vierten und letzten Tag wollten die Monteure als erstes die beiden Markisen unter das Terrassendach montieren. Dabei wurde festgestellt, dass diese etwa 10cm zu schmal waren. Aus diesem Grund wurden diese gar nicht erst montiert, sondern gleich wieder eingepackt. Hier soll es einen Fehler in der Berechnungstabelle gegeben haben, sodass ein falsches Maß angefertigt wurde. Unser Elektriker Tietjen war an dem Tag ebenfalls vor Ort, konnte aber erst einmal nur die Beleuchtung anschließen. Nach Rücksprache mit unserem Verkäufer sollten neue Markisen bestellt und nach Lieferung zeitnah montiert werden. Mehr dazu aber später. Der letzte Arbeitsschritt war vorerst, alle senkrechten Scheiben einzusetzen. Der Verkäufer sagte uns, dass wir uns alle Scheiben einmal in Ruhe ansehen und Bescheid geben sollten, wenn uns daran etwas auffallen würde.

Nachdem der Kaltwintergarten aufgestellt war, haben wir die Terrasse daran anpassen müssen. Bereits zwischen den Weihnachtsfeiertagen hatten wir die Terrasse im Süden eingekürzt, da wir diese bisher nur eingeschränkt genutzt hatten. Die aufgenommenen Steine wollten wir nun dazu nutzen, die um zwei Meter Richtung Norden gewachsene Terrasse damit auszulegen. Im Kaltwintergarten selbst mussten wir die kompletten Pflastersteine einmal hoch nehmen, da das vorhandene Gefälle, welches bisher dafür gesorgt hatte, dass das Regenwasser gut abläuft, nicht mehr benötigt wurde. An dieser Stelle haben wir uns etwas geärgert, dass die Steine eine Dicke von 8cm haben, für Schreibtischtäter wie uns waren insbesondere die großen Steine eine „kleine“ gewichtstechnische Herausforderung.

Wie oben bereits angedeutet hatten wir uns kurzfristig für ein Kiesbett rund um den Wintergarten entschieden. Regenwasser bricht sich in dem Kies besser und das Wasser spritzt bei Regen folgend nicht die Scheiben so hoch. Zur Einrahmung haben wir die vorhandenen 9/11er Steine aus anthrazitem Basalt genommen. In dem Kiesbett haben wir an den Ecken des Wintergartens  Gräser gepflanzt. Vor den Pfosten haben wir darüber hinaus drei weitere LED Spots versenkt. Bei dem Kies des Kiesbetts haben wir auf den gleichen Kies zurück gegriffen, welchen wir auch schon im Kiesbett rund ums Haus verteilt hatten. An jeder Seite des Wintergartens haben wir noch Übergänge aus Pflastersteinen realisiert, da unser Kies nicht rund ist und damit nicht sehr angenehm an den Füßen wäre, wenn man ständig darüber in und aus dem Kaltwintergarten gehen würde. 

Nach etwa zwei Wochen kamen die korrekten Markisen. Zu unserer Überraschung waren diese mit Funkmotoren ausgestattet. Benötigt hätten wir für die Einbindung in unser Loxone-Smarthome aber ganz einfache 4-adrige Motoren. Nach Rücksprache mit dem Verkäufer muss wohl in der Kommunikation ein Missverständnis vorgelegen haben, wo wir uns nicht ausschließen würden. Nach interner Klärung bei Nelson Park kann der benötigte 4-adrige Motor noch einmal getauscht werden. Darüber sind wir sehr glücklich, weil wir die Markisensteuerung dann über Loxone steuern können. Wir sind dann in der Lage, bei Sonnenschein (gemessen über die Produktionsmenge unserer Photovoltaik) auch die Markisen automatisch auszufahren. Vom Stoff her sind wir sehr glücklich. Hier hatten wir uns seinerzeit für einen helleren Anthrazit-Ton entschieden.

In der Zwischenzeit hatten wir auch alle Glasscheiben einmal sauber geputzt. Dabei war uns an fast allen senkrechten Scheiben etwas aufgefallen. Häufig nur kleine Kratzer direkt neben der Kante, welche vermutlich von einer Schleifmaschine stammen. Nelson Park hat folgend noch einmal alle Scheiben eingepackt und im Werk von Kratzern oder Sprüngen befreit. Mit dem Ergebnis waren wir zufrieden. Generell müssen wir sagen, dass Fehler überall passieren dürfen. Qualität zeigt sich dabei, wie damit umgegangen wird, wenn diese wieder beseitigt werden. Hier können wir Nelson Park ein sehr gutes Zeugnis ausstellen. Jede Reklamation wurde ernst genommen und anstandslos korrigiert. So etwas erlebt man selten.

Viele Gedanken hatten wir uns im Vorhinein zum Thema Beleuchtung gemacht. Insbesondere, weil eine integrierte LED-Beleuchtung häufig nicht günstig war. Im Nachhinein sind wir sehr glücklich, dass wir uns dafür entschieden haben. Bei der von Nelson Park verbauten Variante war eine Anbindung an einen externen Dimmer nicht vorhanden, sodass die Beleuchtung nun per Fernbedienung geschaltet wird und sich in vier Stufen dimmen lässt.  

Nachdem der Kaltwintergarten stand und auch die Pflasterung neu gelegt war, konnten wir uns an die Anpassung der Bewässerung machen. Vor der „alten“ Terrasse waren bisher drei Sprinkler verbaut gewesen. Durch die Verlängerung um zwei Meter Richtung Norden mussten wir einen zusätzlichen Sprinkler setzen und die bisherigen Sprinkler einmal umsetzen. An dieser Stelle haben wir uns besonders „gefreut“, dass wir seinerzeit so gründlich waren, und die komplette Bewässerung auf die frostfreie Tiefe von 80cm verlegt hatten. Neben den Sprinklern an der Terrasse haben wir im Norden einen Sprinkler versetzt und um zwei zusätzliche Sprinkler ergänzt. Die aktuelle Anzahl der Sprinkler hatte 2018 nicht ausgereicht, genug Wasser zu transportieren. Die Linden hinter dem Grundstück waren zu durstig, sodass einige Heckenpflanzen als auch weite Teile der Wiese vertrocknet sind. Wir hoffen, dass wir mit den Anpassungen besser durch den Sommer 2019 kommen werden.