Hausautomatisierung: Viele kleine Helferlein

von | Okt 9, 2017 | 0 Kommentare

Wir haben uns in der Planungsphase unseres Hauses bewusst für ein Smarthome entschieden. Der Grund dafür war nicht nur, dass wir dadurch unser Haus aus der Ferne überwachen oder fernsteuern können, was man natürlich trotzdem gerne tut, sondern dass einem das Leben erleichtert wird. Einige Dinge hatten wir von Anfang an berücksichtigt, andere haben wir nun im Nachhinein umgesetzt.

Bewegungsmelder


An sich ist ein Bewegungsmelder kein allzu spannendes Bauteil. In den meisten Häusern wird er dazu genutzt, Licht ohne Schalter anzuschalten. Besonders in Außenbereichen ist er auch bei einem „Dumphome“ häufig vorzufinden. In Verbindung mit einem Smarthome ergeben sich aber unzählige Möglichkeiten. Gerade in Bezug auf Komfort ist ein Bewegungsmelder aus unserer Sicht eines der stärksten Komponenten, da sein Eingangsimpuls im Miniserver (bei uns im Loxone) zu jedem erdenklichen definierten Ergebnis führen und damit unterschiedlichste Aufgaben auf einmal übernehmen kann.

Wir hatten bereits in den Fluren und im Gäste-WC Bewegungsmelder installiert und uns sehr schnell daran gewöhnt, dass dort automatisch das Licht angeht. So sehr gewöhnt, dass wir im Bad oder in der Ankleide immer dachten, warum haben wir dort nicht auch Bewegungsmelder. Dies haben wir nun nachgeholt. Dank der Loxone Air Base Extension haben wir zusätzlich zu der vorhandenen sternförmigen Verkabelung die Möglichkeit, jederzeit Funkkomponenten nachzurüsten. Seit kurzem hat Loxone auch den Funk-Bewegungsmelder Air im Angebot, den wir nun nachgerüstet haben.

Die zweite Funktion, die alle unsere Bewegungsmelder erfüllen, ist, dass sie für Sicherheit sorgen. Denn sie lösen bei Bewegung unsere Alarmanlage aus, wenn diese scharf geschaltet ist. Dies ermöglicht es uns, Einbrecher doch noch zu bemerken, die es eventuell geschafft haben, unsere Fensterkontakte zu überlisten.

Automatische Gartenbewässerung


Wir hatten unsere Bewässerung im ersten Jahr zwar unter der Erde, benutzt hatten wir sie jedoch noch nicht. Dabei haben wir gemerkt, dass das manuelle Sprengen unseres Garten mit einem Gardena Comfort Regner Aquazoom ganz schön Zeit kostet und gut und gerne 60 Minuten in Anspruch genommen hatte. Im zweiten Jahr hatten wir unsere Gartenbewässerung zwar in Betrieb genommen, mussten jedoch jeden Bewässerungskreis manuell in der Ventilbox hinter dem Haus auf- und zudrehen. Wenig smart.

Viel smarter wäre es doch, wenn man sich keine Gedanken mehr darüber machen muss, ob man ggf. ein Ventil vergessen hat bzw. nicht nachts um vier Uhr die Ventile aufdrehen muss, da zu dieser Zeit die geringste Verdunstung des Wassers zu erwarten ist. Aus diesem Grund haben wir die Bewässerung in Loxone eingebunden. Dazu haben wir vier 24V-DC-Magnetventile von Hunter an den Verteiler in der Ventilbox eingebaut, welche wir über ein 5-adriges 2,5mm Stromkabel angeschlossen haben. Die Ventile benötigen zwar nicht so viel Energie, jedoch ist der Anlaufstrom so hoch, dass wir nicht einfach ein Cat7-Kabel nach draußen legen konnten. In der Unterverteilung haben wir dann einen entsprechenden Trafo untergebracht und die vier schaltbaren Phasen an die digitalen Ausgänge der Loxone Extension angeschlossen.

In der Software haben wir folgend alle Dinge umgesetzt, die uns das Leben erleichtern und uns freie Lebenszeit schenken. Wir können nun jeden Bewässerungskreis jederzeit einzeln schalten / bewässern. Wir haben ein manuell startbares Programm, welches nach einer definierbaren Bewässerungszeit einmal alle Bewässerungskreise nacheinander abarbeitet und zuletzt ein Automatikprogramm, welches nachts um vier Uhr den Garten bewässert, wenn es aktiviert wurde. Noch smarter wäre es, wenn das Automatikprogramm noch selbstständig auf das Wetter achten würde. Dies könnten wir mit dem Wetter Service von Loxone realisieren, den wir aber noch nicht abonnieren wollten. Man muss ja noch Baustellen für die Zukunft haben.

Sonnenstandsabhängige Beschattung

Unser Haus wurde nach dem KfW-40 Standard errichtet. Der Energiebedarf ist demnach recht niedrig. Besonders an sonnigen Tagen merken wir dies schnell, wenn die Zimmer zur Sonnenseite mittags bereits Richtung 25 Grad haben. Was im Winter Heizkosten spart und womöglich erwünscht ist, ist gerade im Sommer lästig. Dank unserer im Bebauungsplan vorgeschriebenen Photovoltaikanlage haben wir aber die Möglichkeit, das Haus smart und standortgenau zu beschatten.

Dazu haben wir unseren Wechselrichter von Fronius, Model Symo, in unser Loxone eingebunden. Über den Energiebaustein haben wir die Möglichkeit, die aktuelle Produktion der Photovoltaikanlage in Loxone zu sehen und den Parameter zur Steuerung der Beschattung zu nutzen. Die einfachste Möglichkeit der Realisation ist der Automatik-Designer den Apps und Loxone-Anwendungen. Wir haben dazu definiert, dass wenn die Temperatur im Arbeitszimmer größer 24 Grad ist und die Photovoltaikanlage mehr als 3 kWh produziert, alle Rolladen im Süden auf Beschattung gehen sollen. Mit dem Automatik-Designer ist es selbst Laien möglich, einfache Wenn-Dann-Szenarien zu definieren, ohne dass man das smarte Verhalten des Smarthomes aufwendig programmieren müsste. Wir können jetzt zur Arbeit fahren ohne uns Gedanken machen zu müssen, ob unser Haus bei sich ändernden Wetterbedingungen eventuell unnötig aufheizt.

Saugroboter mit Fernsteuerung

Bisher haben wir unser Haus etwa zweimal die Woche gestaubsaugt und dafür ungefähr je eine 3/4 Stunde benötigt. In Kombination mit dem folgenden feucht durchwischen, Bäder putzen usw. kamen wir da schnell auf mindestens vier Stunden pro Woche. Viel Zeit, die man auch anders verwenden kann. Nach einiger Recherche im Netz sind wir auf den Xiaomi Mi Robot Vacuum gestoßen. Laut vielen Testberichten war er der Preisleistungssieger: also gekauft. Und was sollen wir sagen, der Roboter hat uns vollends überzeugt. Wir sind mehr als zufrieden. Er benötigt pro Geschoss (jeweils ca. 60qm zu saugende Fläche) etwa eine Stunde und der Akku hält komplett durch und hat am Ende sogar noch ordentlich Puffer.

Der Roboter scannt beim Saugen die Umgebung der Zimmer ab und erstellt eine Karte, wo er genau gesaugt hat inkl. der Fahrtwege. So merkt er selbstständig, ob er eine Ecke vergessen hat. Das Ganze lässt sich live über die Smartphone-App von Xiaomi überwachen, wo auch eine Historie einsehbar ist. Über die App programmieren wir auch den Roboter. Dort können wir ihm sagen, dass er immer zu einer bestimmten Uhrzeit saugen soll oder starten ihn auch von außerhalb des Hauses manuell, wenn sich z.B. ungeplanter Besuch kurzfristig angekündigt hat und der Boden noch einmal gesaugt werden müsste.

Wir sind sehr zufrieden mit dem kleinen Helfer, der uns nicht nur mindestens eineinhalb Stunden Lebenszeit pro Woche spart, sondern es uns auch ermöglicht, bei ungeplantem Besuch ein sauberes Haus zu haben.

Rasenmähroboter von Efco

Ein schöner und gepflegter Garten bedeutet viel Arbeit, das sagten uns viele Freunde und Bekannte. Nun mussten wir feststellen, dass dies leider nicht nur ein Spruch ist. Aus diesem Grund haben wir seit Neuestem auch in unserem Garten einen kleinen Helfer. Lange haben wir überlegt, ob wir einen Roboter zum Rasenmähen benötigen, lange haben wir unterschiedliche Modelle angesehen. Besonders interessant fanden wir den Bosch Indego 400 bei Hellweg. Nicht nur, dass er ähnlich wie unser Saugroboter strukturiert vorgeht, man kann ihn auch per App kontrollieren und steuern. Dies klang für uns alles sehr vielversprechend, doch dann bekamen wir aus dem privaten Umfeld ein Angebot für einen Efco Sirius 1200. Für unsere knapp 300m2 Rasenfläche ist dieser zwar etwas überdimensioniert, aber Deal ist Deal.

Nach dem Verlegen des Führungsdrahts im Garten und dem einen oder anderen Feintuning konnten wir den Roboter vor kurzem in Betrieb nehmen. Nach dem ersten komischen Gefühl, ob die chaos-artige Vorgehensweise beim Mähen wirklich jeden Halm erwischt, mussten wir nach kurzer Zeit feststellen, dass dies doch sehr gut funktioniert. Durch diese Maßnahme haben wir wieder ein wenig Lebenszeit zurückgewonnen, immerhin etwa eine halbe Stunde pro Mähvorgang.

Gewonnene Lebenszeit und Lebensqualität

Wenn wir mal zusammenrechnen, wie viel Zeit wir pro Woche durch unsere Automatisierungen und die kleinen Helferlein gewonnen haben, kommen wir auf mindestens drei Stunden, die wir nun mit unserer kleinen Tochter anstatt mit alltäglichen Hamsterrad-Aufgaben verbringen können. Dazu haben wir unser Haus noch ein bisschen sicherer und im Sommer auch kühler machen können.

Die drei W’s: wer, was und warum

Hallo, hier findest Du das Bautagebuch von Carina & Jonas. Wir haben lange überlegt, ob wir die Zeit neben dem Bau aufwenden wollen und ein Bautagebuch schreiben. Wir haben uns dafür entschieden, da es bisher kaum Informationen von Bauherren zu den Häusern von Suckfüll – Unser Energiesparhaus gibt. Die Beiträge spiegeln unsere persönliche Wahrnehmung des Baus wieder. Wir hoffen, dass wir damit dem Einen oder Anderen bei seinen Entscheidungen beim Bau helfen können und wünschen viel Spaß beim Stöbern.

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